Im Vorfeld war es schwierig einzuschätzen, wohin die Reise für Sandra Baumgartner bei der heurigen Pool Billard Europameisterschaft im slowenischen Podcetrtek gehen wird. Einerseits ist Kärntens Aushängeschild die unangefochtene Nummer Eins der österreichischen Damen, andererseits ist die letzte EM Medaille doch schon einige Zeit her.
Mit zwei neunten Plätzen im 10-Ball und 14/1 startete die EM für Sandra mit zwei mittelmäßigen Ergebnissen. Einerseits zeigten einige gute Matches und hochklassige Bälle, dass sie ohne weiteres mit der europäischen Elite mithalten kann, andererseits wurde klar, dass Sandra sich für die Medaillenränge trotzdem noch steigern muss.
Sandras Fokus lag aber schon im Vorfeld auf ihrer Lieblingsdisziplin 8-Ball. Dies zeigte sich auch bei zwei knappen 6:5 Siegen, in denen Sandra vor allem ihre taktische Stärke ausspielte und in den entscheidenden Momenten kaltschnäuziger als ihre Gegnerinnen agierte.
Ihr souveräner 6:1 Sieg über Vania Franco aus Portugal sicherte Baumgartner dann ihre dritte Einzelmedaille bei Europameisterschaften.
Leider kam Sandra dann im Halbfinale etwas schleppend ins Match und ein paar vermeidbare Fehler brachten sie schnell in Rückstand. Die Aufholjagd zum 5:5 blieb anschließend leider unbelohnt, da die Slowenin Ana Gradsnik ein Break and Run zum 5:6 folgen ließ und Sandra somit nicht mehr an den Tisch kam.
Immerhin konnte sich Baumgartner, zugegeben mit einem lachenden und einem weinenden Auge, über die Bronzemedaille im 8-Ball freuen.
Ebenso vielversprechend verlief der Auftakt in die Teamkonkurrenz wo Sandra sich, an der Seite ihrer steirischen Partnerin Lena Primus, bis ins Halbfinale vorspielen konnte. Dabei steuerte Sandra einige wichtige Punkte bei und blieb bis dahin in ihren Einzelmatches, wieder in ihrer Paradedisziplin 8-Ball, ungeschlagen.
Ausgerechnet im Halbfinale verlor Baumgartner aber knapp mit 5:6 gegen die Polin Oliwia Zalewska und auch das entscheidende Match ging ebenso knapp mit 1:2 an das polnische Duo.
Somit blieb den beiden Österreicherinnen wieder die Bronzemedaille.
In der letzten Disziplin 9-Ball merkte man, dass ein langes und anstrengendes Turnier bei Sandra Spuren hinterlassen hatte. Schon ihr Auftaktmatch ging unglücklich mit 6:7 verloren und obwohl sich Baumgartner noch über das Verliererraster weiterkämpfte, blieb es bei einem 17. Platz im Gesamtklassement.
Alles in allem kann Sandra sehr stolz auf ihre Leistungen in Slowenien sein und der KBV gratuliert ihr sehr herzlich zu ihren beiden Bronzemedaillen bei den Europameisterschaften 2024.